Die Bedeutung der Muscheln und Schnecken für die Entwicklung von Formen in der Kunst haben einerseits jahrtausendalte Tradition, andererseits überholt sich die Formgebung nicht, trotz dass der Gedanke daran eine Beschränkung vermuten lassen könnte. Neben der formgebenden und inspirierenden Grundlage für Ornamente, Baustile und Schmuckgegenstände spielen Schnecken und Muscheln in der Malerei, der Bildhauerei und der Verzierung von Mobliar und Einrichtungsgegenständen eine richtungs- weisende Rolle. Herausragende Beispiele für die Malerei sind Darstellungen der Geburt der Venus aus der Muschel wie sie schon in römischer Zeit in From von Fresken in Pompeij dargestellt wurde. Das berühmteste Gemälde stammt aus den Jahren 1485/86 von Sandro Botticelli. Unzählige Statuen aus Marmor oder als Bronzegruß, wie sie in Wandnischen großer Gebäude oder in Parkanlagen zu finden sind zeigen Abbildungen der Venus mit ihrem symbolischen Attribut, der Muschel. In leicht abgewandelter Form ist die Muschel jedem schon als Stuhlrücken von aus dem Barrock und Rokkoko inspiererten Stuhllehnen begegenet, ohne dass die Muschelform als solche wahrgenommen wurde. Auch die Schnecke erfreut sich zahlreicher Darstellungen in Gemälden und als Verzierung für z.B. Fresken.