Schnecken und Muscheln: Zahlungsmittel und internationale Währung
Der Vorteil der Kaurischnecken als Währung war, dass sie fälschungssicher und international gültig war und anfänglich einen festen Wert besaß, jedoch schwankte der Wechselkurs, bis hin zum Wertverfall durch die Inflation, d.h. es wurden so viele Kaurischnecken, vor allem in Afrika aus anderen Teilen der Erde (z.B. Sansibar) eingeführt, dass die Kaurischnecken als Zahlungsmittel zuerst einen großen Werteverfall erlebten bis es schließlich zur Hyperinflation kam. Abgelöst wurde das Kaurigeld durch die Münz-Währungen der Kolonialmächte, die zum Teil Kaurischnecken als Zahlungsmittel verboten. Der Begriff "shell out" (bezahlen) hat seine Ursprung in der Währung der Muschel als Zahlungsmittel bei den Ureinwohnern Nordamerikas, denn dort wurden Muscheln wegen ihrer Seltenheit und ihrem Wert als Schmuck sehr geschätzt.
Kaurischnecken wurden auch als Spielmarken, als Spieleinsatz (Jeton), als Spielsteine und Spielwürfel verwendet. Auch als Grabbeigabe fanden die Kaurischnecken Verwendung. Allerdings ist ungeklärt, ob sie als Begräbnisgeld, z.B. als Reisegeld für den Fährmann oder als Zeichen des Wohlstandes, oder ob sie eine andere Funktion einnahmen.
Neben den Kaurischnecken galten Perlmuttschalen auf den polynesischen Inseln lange Zeit als eigene Währung. Auch in Europa wurde Perlmutt bis ins 19. Jhd. zu Chips verarbeitet als Währung in Casinos benutzt.