Die Symbolik der Schnecken und Muscheln in der Erotik
Die Schnecke
Seit der Antike spielt nicht nur die Muschel/ Auster eine vielschichtige Rolle in Bezug auf die Liebe und Erotik, sondern auch die Schnecke. Einerseits schießt der römische Liebesgott Amor oder Cupidus, mit seinem Pfeil in das Herz desjenigen, in welchem die Liebe entfacht werden soll. - Ein Sinnbild, dass der Theorien zu folge, auf das Schießen von Liebespfeilen beim Paarungs- spiel von Schnecken zurückgehen soll, die mit Hilfe eines “Liebespfeils” den Samen in die Begattungstasche der Schnecke ihres Begehrens schießen. - Andererseits zählt seit der Antike in vielen Ländern der Erde, besonders seit römischer Zeit, die Schnecke als Delikatesse, der eine stark aphrodisierende Wirkung und die Steigerung der männlichen Potenz zugeschrieben wird.
Besonders in Europa, d.h. in Spanien, Frankreich, Griechenland und Italien findet die Schnecke als Speise ihren Platz in der traditionellen Küche, jedoch auch in der Karibik, in Südamerika, bei vielen afrikanischen Stämmen und auch in asiatischen Ländern. Während die Weinbergschnecke sehr lange als ein Essen für arme Leute galt und in höheren Gesellschaftsschichten verpönt war, rehabilitierte sich ihr Ruf auf Grund ihrer aphrodisierenden Wirkung im 18./19. Jhd.. Besonders in Wien wurden die Weinberg- schnecken von sogenannten Schneckenweibern auf dem Schneckenmarkt als “Wiener Austern” verkauft. Der Beiname der Liebesposition “Wiener Auster” steht damit in direktem Zusammenhang mit der Beliebtheit der Schnecke als aphrodisierende Speise.
Auch im Kamasutra gibt es eine Liebesstellung, welche als die sogenannte “Schnecke” bezeichnet wird, jedoch ist nicht nachvollziebar, ob sich auch in diesem Fall die aphrodisierende Wirkung der Speiseschnecken auf die Namensgebung der Liebesstellung auswirkte.